Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren haben die Bewohner des französischen Überseegebiets Neukaledonien am Sonntag über eine Loslösung von Frankreich abgestimmt.
Unabhängigkeitsbefürworter in Nouméa
Unabhängigkeitsbefürworter in Nouméa - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Überseegebiet hatte 2018 gegen Abspaltung von Frankreich votiert.
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Die Bewohner der östlich von Australien gelegenen Inselgruppe hatten im November 2018 mit mehr als 56 Prozent gegen eine Abspaltung von Frankreich votiert. Ein 1998 unterzeichnetes Abkommen sieht bis zu drei Referenden vor, sollte die Unabhängigkeit in einer ersten und zweiten Volksabstimmung abgelehnt werden.

In den 80er Jahren hatten Konflikte zwischen Nachfahren der sich selbst als «Kanaken» bezeichnenden Ureinwohner und europastämmigen Bewohnern gewalttätige Zusammenstösse ausgelöst, bei denen mehr als 70 Menschen starben. Als Reaktion wurde das Nouméa-Abkommen geschlossen, das eine Dezentralisierung der Macht sowie bis zu drei Unabhängigkeitsreferenden bis 2022 vorsieht.

Die Inselgruppe gehört seit 1853 zu Frankreich und besitzt nach wie vor geostrategische Bedeutung für Paris. Zudem lagert hier ein Viertel der weltweiten Nickelvorkommen - ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung elektronischer Geräte.

Unabhängigkeitsgegner verweisen unter anderem auf die 1,3 Milliarden Euro, die der französische Staat jedes Jahr in die öffentlichen Kassen Neukaledoniens fliessen lässt. Andere befürchten einen grösseren Einfluss Chinas im Pazifik, sollte Frankreich in der Region weniger präsent sein.

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